Das Mercosur-Abkommen ist ein Fehler mit weitreichenden Folgen
Deutsche Geflügelwirtschaft warnt vor Mercosur-Abkommen

Berlin, 4. Dezember 2024 – Der aktuelle Stand des Mercosur-Abkommens beinhaltet mehrere schwerwiegende Fehler, die kurz- und langfristige Risiken für die Ernährungssicherheit in Deutschland und der EU bedeuten.

Die Qualität und die Sicherheit von Lebensmitteln auf dem EU-Markt könnte darunter leiden, wenn es zu einem Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Staaten kommt. Im größten Mercosur-Land Brasilien kommt es immer wieder zu Skandalen mit mangelnder Hygiene in den Schlachthöfen und mit nicht ausreichenden Kontrollen in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit. Darüber hinaus steht das Abkommen im direkten Widerspruch mit Standards für Tierwohl und Nachhaltigkeit, die in Deutschland und der EU gelten. Auch die Sozialstandards entsprechen nicht dem EU-Niveau.

Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer beim Zentralverband der deutschen Geflügelwirtschaft: „Langfristig gesehen birgt der Mercosur-Vertrag die Gefahr, dass wir in Europa und in Deutschland die Souveränität verlieren und abhängig werden von Lebensmittelimporten, selbst bei so wichtigen und beliebten Lebensmitteln wie Geflügelfleisch. Das ist das langfristige Risiko. Kurzfristig, quasi unmittelbar mit Inkrafttreten des Abkommens, kann der europäische Markt mit Billigfleisch geflutet werden, das den Standards der EU nicht entspricht. Die EU tritt damit ihre eigenen Ziele und Bemühungen für mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit in der europäischen Lebensmittelwirtschaft mit Füßen. Übrigens auch die Wünsche der Bürger in der EU.“

Das Abkommen kann verheerende Folgen für Arbeitsplätze und Existenzen in der Landwirtschaft in Europa haben.

Der gesamte europäische Geflügelsektor arbeitet seit vielen Jahren daran, zusammen mit Politik, Wissenschaft und NGOs, die Erzeugung von Geflügelfleisch auf mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit auszurichten. Die Bürger der EU wünschen sich explizit hohe Tierwohl- und Umweltstandards in der Erzeugung von Lebensmitteln. Die guten Fortschritte, die über die Jahre gemeinschaftlich erreicht wurden, werden nun durch ein mögliches Mercosur-Abkommen stark gefährdet.

„Die EU hat sich den Klimaschutz ganz groß auf die Fahne geschrieben. Und hier soll nicht dem EU-Standard entsprechendes Geflügelfleisch über viele Tausend Kilometer transportiert werden. Das ist nicht klimafreundlich.“


Über den ZDG

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) vertritt als berufsständische Dach-und Spitzenorganisation die Interessen der deutschen Geflügelwirtschaft auf Bundes- und EU-Ebene gegenüber politischen, amtlichen sowie berufsständischen Organisationen, der Öffentlichkeit und dem Ausland. Für die Geflügelfleischwirtschaft sind innerhalb des ZDG der Bundesverband der Geflügelschlachtereien e.V. (BVG), der Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger e.V. (BVH) und der Verband Deutscher Putenerzeuger e.V. (VDP) organisiert. Insgesamt spricht der ZDG für rund 8.000 Mitglieder aus den angeschlossenen Bundes- und Landesverbänden.

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