NGW - Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung 2024

Ernährungssicherung ist eine elementare Gemeinwohl-Leistung!
Nur Wirtschaft kann Wohlstand schaffen!

Mehrung und Erhalt des Wohlstands in Deutschland sind nicht möglich, wenn die politischen Verantwortlichen nicht intensiver mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. Diese zentrale Botschaft sendet der Verband der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft (NGW) auf seiner Mitgliederversammlung am 21. Oktober 2024 in Dötlingen. NGW-Vorsitzender Friedrich-Otto Ripke sagt: „Das Versprechen an kommende Generationen, 'ihr werdet es einmalbesser haben als wir‘ kann nur dann noch gegeben werden, wenn die politisch selbstgemachten Leiden Deutschlands abgestellt werden. Wir bieten dabei die Hand zur Zusammenarbeit.“ Zu viele nationale Auflagen, zu hohe Kosten und zu viel Bürokratie seien als Aufgabenfelder lange bekannt, betont Ripke weiter.

Auf der Mitgliederversammlung beschäftigte sich der NGW mit drei großen Herausforderungen unserer Zeit: Klimawandel, weltpolitische Unsicherheiten und aktuelle Wünsche der heimischen Verbraucherinnen und Verbraucher. Zu jedem Thema benennt die Geflügelwirtschaft ihre Beiträge.

Im Kampf gegen den Klimawandel binden Landwirte und Nutztierhalter Klimagase und schließen Rohstoffkreisläufe. Investitionen in die Steigerung von Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien sind für die NGW-Mitglieder genauso selbstverständlich wie Zusammenarbeit mit der Forschung, um beispielsweise Tierzucht, Tierhaltung und Tiergesundheit weiter zu verbessern. Außerdem weisen heimische Geflügelprodukte eine deutlich bessere Klimabilanz als Importe auf.

In Zeiten weltpolitischer Unsicherheit durch Kriege und Handelskonflikte tragen die NGW-Mitglieder zur Ernährungssicherheit im Inland entscheidend bei – auch wenn politische Alleingänge in der nationalen Regulierung der heimischen Produktion dies immer wieder unnötig schwer machen.

Wünsche der Verbraucherinnen und Verbraucher - etwa nach mehr Tierwohl – will und kann die heimische Geflügelwirtschaft erfüllen. Dass Geflügelfleisch und Eier aus hiesiger Produktion unter höchsten Standards von Sicherheit und Nachhaltigkeit produziert werden, haben die NGW-Mitglieder durch eigene Initiativen maßgeblich vorangetrieben. Auch in noch höheres Tierwohl würde die Geflügelwirtschaft rasch investieren, wenn dazu die politischen Rahmenbedingungen geschaffen würden.

Nicht staatliche Zuschüsse, sondern wieder mehr unternehmerische Freiheiten und das Kaufverhalten unserer Verbraucher am Markt müssen dabei Priorität haben. Die Nachfrage nach Geflügelfleisch und Eiern ist erfreulich hoch und steigt kontinuierlich weiter. Auskömmliche Erzeugerpreise am Markt setzen zusätzlich gute Wettbewerbsbedingungen für die heimischen Lebensmittel-Hersteller voraus. Auf zu hohe Lohn- und Energiekosten muss unsere Politik unverzüglich Korrektureinfluss nehmen, mahnt der NGW-Vorsitzende an. Sie müsse Importen von Billig-Lebensmitteln konsequent einen Riegel vorschieben, wenn diese den hiesigen Standards für Lebensmittelsicherheit, Tierschutz, Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht entsprechen!

Aus den drei großen Herausforderungen an die Geflügelwirtschaft leitet NGW-Vorsitzender Ripke die Forderungen des Verbandes ab: „Landes- und Bundespolitik müssen ihr Handeln wieder konsequent nach wissenschaftlichen und ökonomischen Fakten ausrichten. Ihren Entscheidungen müssen zwingend Folgenabschätzungen vorausgehen. Ein einfaches „Weiter so“ in der nationalen Politik darf es nicht mehr geben. Die Herstellung von lebenserforderlichen Gütern, sprich Lebensmitteln, sind eine elementare Gemeinwohl-Leistung.“

Abschließend betont Ripke, dass es in der Landwirtschaft immer schon Transformationen gegeben hat – über viele Generationen hinweg. Bei der aktuellen Transformation der Nutztierhaltung müsse die Politik auch das Wissen von uns Tierhaltern nutzen. Eine Liste konkreter Vorschläge zur Bewältigung der genannten Herausforderungen ist Teil eines NGW-Standpunkte-Papiers. Dies bringt zum Ausdruck: Ohne Bauernwohl kein Tierwohl und keine Transformation! Ohne Bauernwohl keine Höfenachfolger! Ohne Höfenachfolger wird die notwendige Ernährungssicherung in Form von erschwinglichen Preisen für gesunde Lebensmittel nicht zu realisieren sein und das hätte dramatische Folgen auch für unsere Demokratie.